Was dürfen Katzen nicht fressen?

Katzen sind wählerisch, doch manchmal siegt die Neugier. Deshalb sollten unverträgliche Lebensmittel sowie giftige Pflanzen, Reinigungsmittel und Medikamente nicht in ihrer Reichweite sein. Wir klären auf, worauf Sie achten sollten.

Gefahren im Haushalt

Viele Katzenhalter sind sich nicht darüber bewusst, welche Gefahren für Ihre Tiere im Haus und Garten lauern. Glücklicherweise sind Katzen von Natur aus zunächst relativ vorsichtig sowie Neuem gegenüber skeptisch und probieren nicht gleich alles, an das sie herankommen. Doch manchmal siegt die Neugier und sie vergreifen sich vielleicht an einem Stückchen Schokolade auf dem Wohnzimmertisch, probieren Essensreste im Kochtopf oder vom Tisch, schlabbern ein Glas Milch leer, knabbern Tulpen an oder trinken das Gießwasser im Untertopf einer gedüngten Pflanze. Bei einer kleinen Menge ist der Katze möglicherweise nichts anzumerken, doch ebenso gut können schwere gesundheitliche Probleme die Folge sein. Es ist deshalb wichtig, unverträgliche oder sogar giftige Lebensmittel sowie sonstige Gefahrenquellen zu kennen und die Katze davor zu schützen. Unsere Auflistung zeigt, worauf Sie dabei achten sollten.

Unverträgliche Speisen und Getränke

  1. Schokolade
    Lassen Sie keine offene Schokoladentafel oder Pralinenschachtel unbeaufsichtigt auf dem Tisch liegen. Der Verzehr kann zu Erbrechen und Durchfall führen. Die Gefahr ist umso größer, je höher der Kakaoanteil ist.
  2. Milchprodukte
    Junge Kätzchen produzieren in ihrem Körper das Enzym Laktase. Damit ermöglichen sie die Aufspaltung des Milchzuckers (=Laktose) in der Muttermilch. Für sie ist daher auch die Aufnahme von Kuhmilch, Joghurt, Quark und Käse kein Problem. Erwachsenen Tiere produzieren dagegen kaum noch Laktase. Bei ihnen besteht daher nach Aufnahme dieser Produkte die Gefahr, dass sie aufgrund des nicht abgebauten und abführend wirkenden Milchzuckers mit Verdauungsstörungen wie z.B. Durchfall reagieren.
  3. Eier
    Gekochte Eier sind für Katzen nicht ungesund, rohe sollten jedoch nicht im Napf landen. Sie beinhalten den Stoff „Avidin“. Dieser kann zu einem Biotin-Mangel führen, der Stoffwechselprozesse negativ beeinflusst.
  4. Brot
    Brot besteht zumeist zu großen Teilen aus Getreide. Katzen sind jedoch reine Fleischfresser und produzieren nur eine geringe Menge an Enzymen, die pflanzliche Kohlenhydrate verdauen. Bei übermäßiger Aufnahme kommt es zu Verdauungsstörungen und somit zu einem negativen Einfluss auf die Gesundheit.
  5. Zwiebeln und Knoblauch
    In Zwiebeln und Knoblauch sind Schwefelverbindungen enthalten, die die roten Blutkörperchen zerstören und damit den Sauerstofftransport im Blut negativ beeinflusen können. Verwenden Sie diese Lebensmittel daher nicht für eine mögliche Parasitenabwehr oder mit der Absicht, die Gesundheit Ihres Tieres zu verbessern.
  6. Essensreste
    Unsere Speisen sind üblicherweise gewürzt. Dies kann eine Belastung für die Nieren der Katze darstellen. Bei übermäßiger Aufnahme von Kochsalz kann es zu Vergiftungen führen. Rohes oder nicht ausreichend erhitztes Schweinefleisch kann zur tödlich endenden Aujeszky-Virus-Infektion führen.
  7. Gemüse und Nachtschattengewächse
    Wer selber kochen oder barfen möchte, sollte darauf achten, dass der Gemüseanteil sehr gering (unter 5 Prozent) ist. Große Stücke sind zu vermeiden. Alles sollte püriert oder sehr klein geschnitten sein. Zudem ist es vor allem bei Nachtschattengewächsen wie Kartoffeln, Paprika und Tomaten wichtig, dass sie gekocht wurden. Im Rohzustand führen sie zu schwersten Verdauungsstörungen. Avocado sind generell giftig.
  8. Obst
    Für uns ist Obst gesund, Katzen benötigen es für eine artgerechte Ernährung in keinster Weise. Am besten verzichten Sie darauf, da Obst höhere Mengen an Fruchtzucker enthält. Weintrauben sind zudem giftig und können zu Nierenversagen führen.

Giftige Pflanzen

Katzen sind bekanntlich Fleischfresser, doch viele knabbern gerne an Katzengras. Dieses ist gut für ihre Verdauung und ermöglicht ihnen, beim Putzen abgeschluckte Haare leichter aus ihrem Magen hervorzuwürgen. Es sollte daher in keinem Katzenhaushalt fehlen. Ansonsten könnte es nämlich sein, dass sie sich umso eher an anderen Pflanzen vergreifen, die für sie unverträglich und giftig sein könnten:

  1. Orchideen
    Sie gehören nach wie vor zu den Lieblingspflanzen vieler Menschen. In einem Katzenhaushalt sind sie jedoch nur bedingt zu empfehlen, da sie giftig sind.
  2. Tulpen
    Sie sind gern gesehene Pflanzen sowohl im Garten wie auch auf dem Esstisch. Wer neugierige Katzen hat, sollte auf sie besser verzichten, denn der Verzehr reizt die Schleimhäute der Katze und führt zu Nierenversagen.
  3. Drachenbaum
    Die beliebte Zimmerpflanze produziert zur Abwehr von Fressfeinden sogenannte Saponine. Diese sind giftig und lösen beim Anknabbern der Blätter Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall und Zittern aus.
  4. Dreikantige Wolfsmilch
    Die säulenkakteenartige Pflanze könnte von Katzen als Kratzbaumersatz verwendet werden. Hierbei tritt jedoch Milchsaft aus, der sowohl Veränderuntgen an der Haut hervorruft wie auch nach oraler Aufnahme giftig ist.
  5. Fensterblatt
    Die Pflanze besteht aus großen aufgesplitteten Blättern. Hier könnte so manche Katze durchaus in Versuchung geraten, diese anzuknabbern. Das kann jedoch zu Schluckbeschwerden und verstärktem Speicheln führen.
  6. Weihnachtsstern
    Die beliebte Pflanze gehört zu den Wolfsmilch-Gewächsen und enthält einen giftigen Milchsaft. Katzen können darauf mit Krämpfen und Zittern reagieren.
  7. Weitere Pflanzenarten
    Nicht nur die oben erwähnten Pflanzen sind für Katzen giftig. Es gibt viele weitere wie zum Beispiel Efeu, Narzissen, Gummibaum, Aloe Vera, Lilien, Alpenveilchen, Birkenfeige und Palmfarn.

Giftiges in Haus und Garten

  1. Pflanzenschutzmittel
    Gedeiht alles wunderbar, denken wir zumeist gar nicht daran, dass wir irgendwelche Mittelchen gebrauchen könnten. Doch kümmert eine Pflanze vor sich hin, ist sie von Insekten befallen oder spießt das Unkraut ungehindert, dann greifen wir möglicherweise zu Dünger, einem Schädlingsbekämpfungsmittel oder Unkrautvernichter. Achten Sie darauf, dass diese tierverträglich sind bzw. versuchen Sie, auf diese Mittel zu verzichten.
  2. Medikamente
    Lassen Sie keine Tabletten herumliegen. Die Katze bekommt vielleicht Lust, mit diesen zu spielen und könnte versehentlich eine verschlucken. Das könnte ungeahnte Folgen haben.
  3. Reinigungsmittel
    In einem Haushalt kommen vielerlei Reinigungsmittel zum Einsatz – darunter Waschpulver, Bodenreiniger und Spülmittel. Eigentlich machen Katzen darum einen großen Bogen, aber man weiß ja nie. Deshalb sollten diese stets verschlossen und weggesperrt sein.

Was tun, wenn die Katze Vergiftungserscheinungen aufweist?

Sollten Sie Ihre Katze dabei beobachtet habe, dass sie etwas Unverträgliches oder Giftiges gefressen hat oder sollten Sie dieses vermuten, dann stellt sich vor allem die Frage nach dem Umfang. Eine kleine Menge ist so gut wie immer ungefährlich. Fehlt jedoch eine halbe Tafel Schokolade, hat sie Tabletten gefressen oder ist mit einem giftigen Schädlingsbekämpfungsmittel in Kontakt gekommen, dann sollten Sie die Katze genau beobachten und bei den geringsten Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Zittern oder Krämpfen sofort zum Tierarzt fahren.

Nehmen Sie dabei die angefressenen Lebensmittel bzw. Pflanzen mit. Neben der bestimmung kann der Tierarzt die aufgenommene Menge abschätzen. Warten Sie nicht weiter ab und greifen Sie auch nicht zu irgendwelchen Hausmittelchen. Der Tierarzt wird die Katze untersuchen und kann zum Beispiel eine Magenspülung durchführen oder ihren Kreislauf stabilisieren.

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