Pfotenpflege beim Hund

Im Winter sind die Pfoten unserer Hunde besonderen Gefahren ausgesetzt: Eis, Schnee, Streusalz und Rollsplitt können zu feinen Rissen führen. 
Was Sie über die richtige Pfotenpflege beim Hund wissen müssen und wie Sie selbst einen Pfotenbalsam herstellen können? Lesen Sie hier!

Hunde lieben Schnee

Viele Hunde lieben Schnee. Für Welpen stellt die weiße Pracht eine neue Welt dar, die es zu erkunden gilt, erwachsene Hunde wissen bereits ganz genau, wieviel Freude man damit haben kann. Und selbst ältere Hunde lassen sich oftmals dazu verleiten, nochmals einen freudigen Spurt durch den Schnee hinzulegen. Worin genau die Faszination für Hunde liegt, lässt sich nur vermuten. Möglicherweise deckt der Schnee die unzähligen Gerüche zu und macht die Suche umso interessanter. Zumindest ist im Winter ein typisches Bild, dass die Hunde ihren Kopf in den Schnee stecken. Im nächsten Moment sausen sie dann wie der Wirbelwind los.

Doch Kälte, Eis und Schnee können Spuren an den Pfoten hinterlassen und diese besonders stark beanspruchen. Nehmen Sie sich deshalb für die Pfotenpflege bei Ihrem Hund besonders im Winter ausgiebig Zeit. 

Pfotenpflege beim Hund: Welche Gefahren bestehen

Den häufigsten direkten Kontakt mit ihrer Umwelt haben Hunde über ihre Pfoten. In erster Linie betrifft dies die Ballen, aber auch die Krallen und die Haare zwischen den Ballen. Es gilt, auf alle regelmäßig zu achten, denn ohne Pflege kann es früher oder später zu Problemen kommen:

  1. Sind die Krallen zu lang, kann es durch den entstehenden Druckschmerz zu einer Fehlstellung sowohl der Krallen als auch der Beine kommen.
  2. Sind die Haare zwischen den Ballen zu lang, können diese einerseits verfilzen und andererseits auf einem glatten Boden die Rutschgefahr erhöhen. Draußen im Schnee sorgen sie zudem dafür, dass sich schneller Schneeklumpen zwischen den Zehen bilden können.
  3. Sind die Ballen trocken und spröde, können sich kleine Risse bilden, die vor allem in Verbindung mit Eis, Streusalz und Rollsplitt Schmerzen erzeugen. Dasselbe gilt, wenn der Hund im Sommer über heißen Asphalt läuft oder in eine Scherbe bzw. Dorne tritt.


Als Grundausstattung für die regelmäßige Pfotenpflege empfehlen wir: 

  • eine Krallenschere
  • eine Krallenpfeile
  • eine Schere, um die Haare zwischen den Ballen zu kürzen

 

Wie lassen sich Probleme an Hundepfoten erkennen?

Es gibt verschiedene Anzeichen, wie Sie erkennen können, dass ihr Hund ein Problem an seinen Pfoten hat. Hören Sie beispielsweise ein Klackern, wenn der Hund über einen glatten Boden läuft, dürfte es an der Zeit sein, ihm die Krallen zu schneiden. Dadurch verringert sich auch die Rutschgefahr. Diese kann zudem durch zu lange Haare zwischen den Ballen entstehen. Schneiden Sie diese einfach bündig ab. Dadurch verringert sich auch die Gefahr der Bildung kleiner Schneeklumpen zwischen den Ballen. 

 

Haben sich kleine Schneeklümpchen gebildet, hebt der Hund seine Pfote, kaut oder leckt intensiv an ihr. Ein ähnliches Verhalten zeigen unsere Vierbeiner, wenn sie mit Streusalz in Kontakt kommen. Bereits winzigste Risse können dazu führen, dass Salz eindringt und zu einem brennenden Gefühl im Ballen führt.

8 Tipps für die Pfotenpflege beim Hund

  1. Zur Pfotenpflege beim Hund gehören nicht nur die Ballen, sondern auch die Krallen. Wie oft muss ich meinem Hund die Krallen schneiden? Sie sollten gekürzt werden, sobald sie auf dem Boden aufstehen. Achten Sie außerdem darauf, nicht zu tief zu schneiden, da es dann zu Blutungen kommen kann. Es ist übrigens auch möglich, die Krallen des Vierbeiners vom Tierarzt schneiden zu lassen.
  2. Der Haarwuchs an den Pfoten unserer Hunde ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. Sind die Haare zu lang, sollten sie abgeschnitten werden. Im Winter sinkt dadurch die Gefahr, dass sich zwischen den Zehen Schneeklumpen bilden.  
  3. Hundeballen sind etwa 50-mal dicker als die restliche Haut des Hundes. Dennoch können sie sowohl durch Kälte oder Hitze, als auch durch mechanische Einflüsse wie Steinchen, Dornen oder flüssige Substanzen angegriffen werden. Deshalb sollten die Pfoten regelmäßig überprüft werden.
  4. Einen deutlichen Schnitt in den Ballen sollten Sie in jedem Fall von einem Tierarzt begutachten lassen, denn nur er kann beurteilen, ob tiefer gelegenes Gewebe beschädigt wurde.
  5. Spröde Ballen können Sie selbst behandeln. Nicht dafür geeignet sind Vaseline und Melkfett, denn sie werden auf Basis von Mineralöl hergestellt. Besser geeignet ist Pfotencreme für Hunde.
  6. Bei Schnee und Eis ist es empfehlenswert, die Hundepfoten vor einem Spaziergang einzucremen. Entscheiden Sie sich ausschließlich für spezielle Pfotencremes für Hunde.
  7. Wie die Pfotenpflege nach einem Spaziergang aussehen sollte, hängt von den Umständen unterwegs ab. Sollte die Gassirunde durch die Stadt geführt haben und es ist davon auszugehen, dass der Hund mit Streusalz in Kontakt gekommen ist, dann sollten die Pfoten mit lauwarmem Wasser abgewaschen werden. Anschließend empfiehlt es sich, die Pfoten gut zu trocknen, damit sich kein feuchtes Milieu bildet, in dem sich Krankheitserreger leichter ausbreiten können.
  8. Sobald die Pfoten trocken sind, kann man ohne weiteres nochmals eine dünne Schicht Pfotencreme auftragen. Dies hat den gleichen Effekt wie das Eincremen der Hände nach dem Abwaschen. Die Haut erhält dadurch Feuchtigkeit und bleibt geschmeidig.

Pfotenbalsam selber machen – für gepflegte Hundepfoten

Sie möchten den Pfotenbalsam für Ihren Vierbeiner selber machen? Für unseren DIY Pfotenbalsam benötigen Sie nur wenige Zutaten - er ist einfach und fix nachgekocht!

 

Zutaten für ein kleines Glas Pfotenbalsam:

  • 10 g Bienenwachs
  • 2 EL getrocknete Kamillenblüten
  • 70 g Bio-Kokosöl
  • 1 EL Mandelöl
  • kleines Glas mit Schraubverschluss

 

 

Schritt 1: Ungefähr 70 g Kokosöl abwiegen und bei niedriger Temperatur in einem Topf zum Schmelzen bringen.

Schritt 2: 2 Esslöffel Kamillenblüten zum geschmolzenen Kokosöl dazu geben und bei niedriger Temperatur 20 bis 30 Minuten im Topf ziehen lassen, dabei gelegentlich umrühren.

Schritt 3: Die Kamillenblüten mit einem Sieb absieben und das Öl zurück in den Topf geben.

Schritt 4: 10 g Bienenwachs zum Öl in den Topf geben und schmelzen lassen, dabei kurz umrühren.

Schritt 5: 1 EL Mandelöl hinzufügen und nochmals umrühren.

Schritt 6: Die Mischung in ein Glas füllen, abkühlen lassen und zuschrauben.

 

Der Pfotenbalsam sollte kühl und lichtgeschützt aufbewahrt werden. Achten Sie während der Anwendung darauf, dass der angebrochene Pfotenbalsam nicht verunreinigt wird.


Den DIY Pfotenbalsam können Sie vor und nach dem Spazierengehen auf die Hundepfoten auftragen. So bleibt sie geschützt und weich! Dazu den Pfotenbalsam erst ein wenig in den Handflächen anwärmen und anschließend in die saubere Pfote einmassieren.


Wir wünschen Herrchen, Frauchen und Hund viel Spaß mit der natürlichen Pfotenpflege!

Vorteile der Nutzung einer Hundepfotencreme

Die Pfoten unserer Hunde sind unterschiedlich anfällig. Wenn Sie wissen, dass Ihr Vierbeiner öfter Probleme hat, sollte die Pfotenpflege bei Ihrem Hund sehr gewissenhaft durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass sie im Winter am besten einmal täglich oder sogar vor jedem Spaziergang die Pfotencreme auf die Pfoten Ihres Hundes aufbringen. Dadurch erhalten die Ballen einen guten Schutz gegen Nässe, Kälte und Streusalz. Für Hundeschlittenfahrer ist dies vor jedem Ausflug eine Selbstverständlichkeit. 

Tipp: Denken Sie bei der Pflege des Hundes nicht nur an sein Fell, sondern werfen Sie auch regelmäßig einen prüfenden Blick auf seine Pfoten. Sie sind bei jedem Wetter im Einsatz und bedürfen bei anfälligen Hunden der Pflege.

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